Es kommt irgendwann die Zeit, in
dem das Gefühl der Machtlosigkeit einen übermannt. Der Körper wird von Tag zu
Tag schwerfälliger, der Geist wird neblig, die Konzentration schwindet
zunehmend. Die Sorgen und damit das Grübeln nehmen überhand und die Erschöpfung
macht sich breit. Und es scheint, dass man nichts dagegen tun kann. Meistens
kommt dieser Zustand nach großer Anstrengung und Verausgabung, wenn man weiß,
was man geleistet hat. Doch manchmal, gerade bei depressiven Menschen, taucht
dieser Zustand plötzlich und ohne Vorwarnung auf. Gerade geht es einem noch
(relativ) gut, und im nächsten Moment ist man nur noch erschöpft und man kommt
zu gar nichts mehr. Die Ursache wird meist vergeblich gesucht, denn all diese
Kleinigkeiten, die einen beschäftigen, sind eben nur Kleinigkeiten. Es ist wie ein
Rätzel. Und wie sehr man sich auch bemüht aus dieser Starre herauszukommen, es
gelingt einem nicht. Es scheint kein Gegenmittel gegen diesen seltsamen Zustand
zu geben. Entspannen und Ausruhen oder viel unternehmen und planen scheinen nicht
zu wirken. Es vergehen Tage, Wochen, manchmal sogar Monate, ohne dass sich
etwas an diesem Zustand ändert. All das, was einem vor kurzem noch Freude
bereitet hat, hat sich zu einer großen Anstrengung entwickelt. Der graue
Schleier der Ohnmacht legt sich über einem und hält einen für unbestimmte Zeit
gefangen.
Mir selbst ergeht es zurzeit
leider selbst wie eben beschrieben. Das kann ich schlecht verheimlichen, denn
es ist hier durch meine Schreibblockade zu spüren. Mir fehlte in letzter Zeit
die Energie und Kreativität für das Schreiben. Und umso länger ich gewartet
habe, desto schwerer ist es mir gefallen. Dass ich unfreiwillig pausiert habe,
ärgert mich sehr. Ich ärger mich über mich selbst. Oft habe ich trotz des
Widerstandes in mir versucht weiter zu schreiben, jedoch ohne Erfolg. Sich zu zwingen
hilft in so einer Situation eben nicht immer. Entweder es klappt, oder es wird
schlimmer. Es ist wie ein Glücksspiel. Leider bin ich kein Glückspilz und habe
jede Runde verloren.
Nun habe ich es überraschenderweise
geschafft, ich hatte Glück und konnte Punkten. Ich kann nur hoffen, dass die neu
gefundene Energie kein temporärer Zustand ist. Ich glaube, dass der
Motivationsanstoß das schlechte Gewissen war, das ich die ganze Zeit gegenüber euch,
meinen Lesern, hatte. Ich schrieb sogleich diesen Beitrag um meine lange
Abwesenheit zu erklären. Danach machte ich mir noch weitere Gedanken und dazu
Notizen. Ich denke, das ist ein gutes Zeichen. Es mag sein, dass der Neustart
etwas holprig wird, aber ich werde mir Mühe geben euch weiterhin meine Gedanken
zum Thema Depression zu präsentieren.
Kennt ihr das Problem? Wie geht ihr damit um?
Bleib tapfer, das stehst du durch!
AntwortenLöschenIch kenne sowas nur zu gut, aber ich weiß auch, dass auf eine lange Regenzeit auch einmal wieder die Sonne scheint und dann ist es umso schöner und man fühlt sich richtig gut.
Lebe einen Tag nach dem anderen, jeder Tag kann eine Überraschung bringen.
Willkommen zurück! Ich glaube jeder kennt dieses Gefühl der fehlenden Motivation ... solche Phasen hat man eben mal. Aber zum Glück kommen meistens auch wieder bessere Phasen. :-)
AntwortenLöschenPS: Cooles Foto! :-)
LG, Sabrina
Vielen Dank für eure aufmunternden Worte! :)
AntwortenLöschenIch gebe mein Bestes wieder auf die Beine zu kommen. Jeden Tag geht es Stück für Stück voran.
Liebe Grüße,
Any