In diesem Beitrag möchte ich euch
eine kurze Übersicht über die Schweregrade und Formen der Depression geben. Für
tiefere Einblicke empfehle ich weiterführende Lektüre. Hierfür werde ich euch
noch weitere Buchtipps zum Thema Depressionen vorstellen.
Schweregrade:
Depressionen treten in der Regel in Phasen (Episoden) auf, d. h., sie sind zeitlich begrenzt und klingen häufig auch ohne eine Behandlung ab, können jedoch nach einiger Zeit wieder auftreten.
Eine Depression oder depressive Phase wird in drei Schweregrade eingeteilt:
Depressionen treten in der Regel in Phasen (Episoden) auf, d. h., sie sind zeitlich begrenzt und klingen häufig auch ohne eine Behandlung ab, können jedoch nach einiger Zeit wieder auftreten.
Eine Depression oder depressive Phase wird in drei Schweregrade eingeteilt:
Leichte Depression:
Bei leichten Depressionen haben
Betroffene bereits Schwierigkeiten im Beruf und bei sozialen Aktivitäten, sind
aber noch in der Lage den Alltag zu meistern.
Mittelschwere Depression:
Bei mittelschweren Depressionen
sind die o.g. nur unter erheblichen Mühen durchzuführen.
Schwere Depression:
Während den schweren depressiven
Episoden ist der Betroffene nicht mehr in der Lage den Alltag zu bewältigen.
Die körperlichen Beschwerden sind stark und es besteht ein erhöhtes
Selbsttötungsrisiko.
Bei leichter und mittelschwerer
Depression bestehen mindestens zwei, bei schwerer Depression alle drei der
folgenden, sogenannten Hauptsymptome:
·
Verlust von Freude und Interesse
·
Depressive Stimmung (Niedergeschlagenheit)
·
Erhöhte Erschöpfbarkeit
Bei leichter Depression bestehen
mindestens zwei, bei mittelschwerer Depression mindestens drei und bei schwerer
Depression mindestens vier der folgenden Zusatzsymptome:
·
Vermindertes Selbstwertgefühl
·
Vermindertes Selbstvertrauen
·
Appetitminderung
·
Verminderte Konzentration
·
Verminderte Aufmerksamkeit
·
Schlafstörungen
·
Gefühl der Wertlosigkeit
·
Schuldgefühle
·
Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
·
Suizidale Handlungen
Die depressionsspezifischen
Symptome müssen mindestens zwei Wochen durchgehend andauern, um als Indikator
für eine Depression zu dienen.
Formen:
Zudem gibt es verschiedene Formen
der Depression, die ich folgend kurz erläutere:
Major Depression:
Die Major-Depression ist die
typische Depression. Man spricht von ihr, wenn der Alltag nicht mehr gemeistert
werden kann und entspricht weitgehend der „schweren depressiven Episode“. Ein phasenhafter
Verlauf (Abwechslung von depressiven und symptomfreien Phasen) ist
möglich.
Bipolare Störungen:
Der Begriff „bipolare Störungen“
ersetzt die bekannte Bezeichnung „manisch-depressive Erkrankung“. Bei diesen
Störungen leidet der Betroffene an manischen und depressiven Zuständen. In der
manischen Phase fühlt sich der Betroffene gut, ist energiegeladen und sprudelt
vor Ideen. Gerade diese Phase ist besonders gefährlich. Der Betroffene verliert
die Kontrolle über sein Handeln und kann nicht die Konsequenzen seiner Taten
überblicken.
Zyklothymia (zyklothyme
Störung):
Betroffene der zyklothymen
Störung leiden an Stimmungsschwankungen ohne nachvollziehbaren Bezug. Diese
Stimmungswechsel sind mit einer bipolaren Störung vergleichbar, haben aber
nicht diese extremen Höhen und Tiefen.
Dysthymia (neurotische
Depression):
Dysthymie bedeutet „krankhafte
Neigung zu traurigen Verstimmungen“ und entspricht weitgehend der neurotischen
Depression oder depressiven Neurose. Eine dysthyme Störung ist nicht so
„schwer“ wie eine depressive Episode, dauert aber länger (ca. 2 Jahre lang).
Reaktive Depression
(Anpassungsstörung):
Eine reaktive Depression entsteht
als direkte Antwort auf ein belastendes Lebensereignis, wie z.B. Verlust,
Trennung oder Kränkung. Häufig endet diese Form der Depression nach einigen
Wochen, kann aber länger andauern oder ein Übergang in andere Depressionsformen
sein.
Symptomatische Depression:
Bei dieser Form der Depression
ist die Depression selbst nur ein Symptom einer anderen schweren oder
unheilbaren Erkrankung.
Saisonal abhängige Depression
(Winterdepression):
Die saisonal abhängige Depression
(SAD) tritt im Herbst und Winter auf und klingt im Frühling wieder ab. Neben
den typischen Symptomen einer Depression fällt bei der SAD auf, dass die
Betroffenen ein extremes Schlafbedürfnis und großen Appetit auf Süßes
haben.
„Larvierte“ Depression:
Die Depression „versteckt“ sich
hinter körperlichen Beschwerden, trägt also eine Maske oder Larve – daher
„lavierte“ Depression.
Depression bei
Abhängigkeitserkrankungen:
Sucht und Abhängigkeit gehen oft
mit Depressionen einher. Dabei ist unklar, ob zuerst die Abhängigkeit oder die
Depression bestand. Beides ist möglich.
Depression als Nebenwirkung
von Medikamenten:
Einige Medikamente können
behandlungsbedürftige depressive Störungen auslösen.
Burnout – Erschöpfungsdepression?
Burnout bezeichnet den
arbeitsbezogenen Erschöpfungszustand. Jedoch gibt es Burnout nicht als
medizinische Klassifikation. Oft ist diese Erschöpfung ein Symptom einer
Depression, deren Auslöser im beruflichen Stress liegen kann, aber häufig aus
ganz anderen Lebenszusammenhängen stammt.
Depressiven Menschen zu raten,
einfach nur mal zu entspannen ist unwirksam oder sogar schädlich, kann jedoch bei Burnoutpatienten eine Lösung sein.
Die
Fehldiagnose Burnout verhindert eine notwendige und adäquate Behandlung der
Depression.
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