Ich habe mich dazu entschieden
diesen Blog über Depressionen zu schreiben, weil ich Menschen helfen bzw.
unterstützen möchte, die Ähnliches durch machen oder durchgemacht
haben wie ich.
Mit meiner Krankheit Depression
stehe ich ziemlich alleine da, d.h., dass ich kaum bis keine Unterstützung
erhalte. Ich habe zwar eine Therapeutin, aber diese ist kein Ersatz für eine
Familie und gute Freunde.
Auch habe ich eine Familie und gute Freunde, jedoch fehlt oft neben dem Interesse auch das verstehen können und verstehen wollen. Daher fühle ich mich häufig mit meinen Problemen
und meiner Erkrankung allein gelassen.
Ich bin mir sicher, dass es nicht
nur mir so geht. Depressive Menschen sind sensible, tiefsinnige und, für andere,
oft komplizierte Menschen. Andere, nicht erkrankte, Menschen können oder wollen
sie nicht verstehen. Häufig ist es auch ein Problem, dass an Depression
erkrankte Menschen nicht beschreiben können, was mit ihnen los ist, warum es
ihnen nicht gut geht und sie sich verhalten, wie sie es tun. Genauso ist es
schwer zu erklären, was Depressionen eigentlich sind. Irgendwann gibt man als
Erkrankter bzw. Betroffener den Versuch auf, es anderen zu erklären.
Aber mit wem redet man darüber,
wenn es Freunden und Familie schwer fällt einen zu verstehen? Den Therapeuten?
Ja, das ist eine Möglichkeit. Aber ersetzt dieser ein Familienmitglied oder
eine gute Freundin? Soll man zu einer Selbsthilfegruppe gehen? Ja, auch das ist
eine Möglichkeit. Aber dieses Angebot muss bestehen und man muss dazu bereit sein,
sich im direkten Kontakt mit jemand Fremdes auszutauschen und ihm Offenheit entgegen zu bringen.
Keine Option ist es, die Ängste
und Sorgen in sich hineinzufressen. Daran geht man kaputt! Die Einsamkeit, die
man dann spürt, wird einen irgendwann erdrücken.
Ich denke, dass es eine gute Idee
ist, sich mit anderen Menschen, die an Depressionen leiden, auszutauschen, zu
erfahren, wie sie mit der Krankheit umgehen und was sie für Erfahrungen mit
ihrer Umwelt gemacht haben. Das sind die Gründe, warum ich beschlossen habe diesen
Blog zu schreiben.
Ich möchte mit diesem Blog
Gleichgesinnten im Rahmen meiner Möglichkeiten emotionale und praktische Unterstützung
anbieten, die von nirgendwo anders welche bekommen. Denn ich weiß, wie es ist
alleine da zu stehen. Zudem möchte ich Angehörigen helfen ihre an Depression
erkrankten Familienmitglieder oder Freunde besser zu verstehen.
Auch möchte ich gern ein
Sprachrohr zwischen Menschen, die an Depressionen erkrankt sind und denen, die
es nicht sind, sein. Ich möchte eine Brücke bauen, um den Kontakt zu
erleichtern und, wenn möglich, zu verbessern. Auch, wenn dies utopisch klingen
mag, möchte ich es gerne versuchen.
Was
haltet ihr von meiner Idee mit diesem Blog?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen