Wenn niemand an Dich glauben will, glaube an Dich selbst!

Dienstag, 22. Oktober 2013

Die erschöpfte Seele

Es kommt irgendwann die Zeit, in dem das Gefühl der Machtlosigkeit einen übermannt. Der Körper wird von Tag zu Tag schwerfälliger, der Geist wird neblig, die Konzentration schwindet zunehmend. Die Sorgen und damit das Grübeln nehmen überhand und die Erschöpfung macht sich breit. Und es scheint, dass man nichts dagegen tun kann. Meistens kommt dieser Zustand nach großer Anstrengung und Verausgabung, wenn man weiß, was man geleistet hat. Doch manchmal, gerade bei depressiven Menschen, taucht dieser Zustand plötzlich und ohne Vorwarnung auf. Gerade geht es einem noch (relativ) gut, und im nächsten Moment ist man nur noch erschöpft und man kommt zu gar nichts mehr. Die Ursache wird meist vergeblich gesucht, denn all diese Kleinigkeiten, die einen beschäftigen, sind eben nur Kleinigkeiten. Es ist wie ein Rätzel. Und wie sehr man sich auch bemüht aus dieser Starre herauszukommen, es gelingt einem nicht. Es scheint kein Gegenmittel gegen diesen seltsamen Zustand zu geben. Entspannen und Ausruhen oder viel unternehmen und planen scheinen nicht zu wirken. Es vergehen Tage, Wochen, manchmal sogar Monate, ohne dass sich etwas an diesem Zustand ändert. All das, was einem vor kurzem noch Freude bereitet hat, hat sich zu einer großen Anstrengung entwickelt. Der graue Schleier der Ohnmacht legt sich über einem und hält einen für unbestimmte Zeit gefangen. 


Mir selbst ergeht es zurzeit leider selbst wie eben beschrieben. Das kann ich schlecht verheimlichen, denn es ist hier durch meine Schreibblockade zu spüren. Mir fehlte in letzter Zeit die Energie und Kreativität für das Schreiben. Und umso länger ich gewartet habe, desto schwerer ist es mir gefallen. Dass ich unfreiwillig pausiert habe, ärgert mich sehr. Ich ärger mich über mich selbst. Oft habe ich trotz des Widerstandes in mir versucht weiter zu schreiben, jedoch ohne Erfolg. Sich zu zwingen hilft in so einer Situation eben nicht immer. Entweder es klappt, oder es wird schlimmer. Es ist wie ein Glücksspiel. Leider bin ich kein Glückspilz und habe jede Runde verloren. 

Nun habe ich es überraschenderweise geschafft, ich hatte Glück und konnte Punkten. Ich kann nur hoffen, dass die neu gefundene Energie kein temporärer Zustand ist. Ich glaube, dass der Motivationsanstoß das schlechte Gewissen war, das ich die ganze Zeit gegenüber euch, meinen Lesern, hatte. Ich schrieb sogleich diesen Beitrag um meine lange Abwesenheit zu erklären. Danach machte ich mir noch weitere Gedanken und dazu Notizen. Ich denke, das ist ein gutes Zeichen. Es mag sein, dass der Neustart etwas holprig wird, aber ich werde mir Mühe geben euch weiterhin meine Gedanken zum Thema Depression zu präsentieren. 

Kennt ihr das Problem? Wie geht ihr damit um?