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Freitag, 9. August 2013

Die Familie: Dein „Freund und Helfer“?

Das Thema Familie ist ein heikles Thema. Häufig hasst und liebt man seine Familienmitglieder zur selben Zeit. Sie sind unsere Vorbilder oder unser Mahnmal.

Die Familie, hauptsächlich die Eltern, sind der Kern unserer Entwicklung. Sie bringen uns alles bei, was sie wissen und behüten uns, bis wir lernen, auf unseren eigenen Beinen zu stehen. Zumindest sollte es so sein. 

Häufig beginnt eine Depression schon im Kindesalter, in der Zeit, wo wir von unseren Eltern und unserer Umwelt geprägt werden. 

Eltern sind, wie alle anderen Menschen auch, nicht perfekt. Doch einige sind bessere Eltern und einige schlechtere. Entweder, weil sie es nicht besser wissen oder nicht besser können. Und darunter müssen dann die Kinder leiden, falls sie nicht von anderer Seite aufgefangen oder unterstützt werden oder die Eltern selber Unterstützung bekommen. 

So entwickeln sich Kinder, die von den Eltern nicht richtig gefördert oder unterstützt werden, anders als Kinder, die diese Unterstützung erhalten. Den Kindern fehlt ein wichtiger Teil, der zu einer gesunden und normalen Entwicklung führt. Kommen mehrere Faktoren zusammen (fehlende Unterstützung, geringe Aufmerksamkeit, keinerlei Förderung und Hilfe bei der Entwicklung von sozialen Kompetenzen, Stress und Überforderung der Eltern usw.), dann kann es zu einer depressiven Entwicklung kommen.


Das Kind nimmt sich für seine Eltern zurück und versucht keinen Ärger zu bereiten. Durch das Fehlen an Unterstützung findet das Kind nur schwer Anschluss in der Schule, zieht sich zurück und lernt so nicht mit neuen und schwierigen Situationen umzugehen. Es entwickelt mit der Zeit depressive Muster (s. „Was zeichnet eine Depression aus?“) und erkrankt irgendwann, im Laufe der Jahre, an Depressionen. Dann, wenn diese Muster nicht mehr greifen. 

Die Erkrankung an Depressionen führt also häufig auf die Erziehung durch die Eltern und die Entwicklung des Kindes zurück. Natürlich gibt es auch andere Auslöser, wie gewisse Traumata, die in jeder Lebensphase auftreten können. Diese sind aber nicht Thema dieses Artikels.

Bei mir wurde festgestellt, dass diese ungenügende Unterstützung und die Überforderung meiner Eltern die Ursprünge meiner Depression sind.  Sie ebneten den Weg in die Depression. Und durch weitere, negative Erfahrungen und Erlebnisse wurde die Depression immer mehr ein fester Bestandteil meines Lebens. 

Nachdem ich endlich erfuhr, was eigentlich mit mir nicht stimmte, ist mir aufgefallen, dass ich bereits in der Schulzeit depressive Episoden hatte. Ich hatte häufiger Nervenzusammenbrüche, von denen aber keiner in meinem näheren Umfeld etwas mitbekam, da sich keiner groß für mich interessierte. Ich hatte Gefühle der Wert- und Hoffnungslosigkeit. Und schon damals wollte ich nicht mehr in dieser „grausamen Welt“ leben.

Als mir das im Nachhinein bewusst wurde, erschrak ich. So lange lebe ich schon mit den Depressionen und erst jetzt wird mir klar, was mich all die Jahre hat anders fühlen und denken lassen. 

Meine Eltern und deren Erziehung und Entwicklung mag vielleicht der Ursprung meiner Depression sein, aber dennoch kann ich sie nicht dafür verantwortlich machen, so sehr ich es mir wünsche einen klaren Ursprung zu haben. Denn es wäre zu einfach. Meine Eltern konnten es einfach nicht besser. Das weiß ich jetzt. Man kann nur hoffen, es später selber besser zu machen, sich mit seinen Problemen auseinander setzten und das anwenden, was man (über sich) gelernt hat.

Könnt ihr eure Erkrankung auf eure Kindheit zurück führen?

3 Kommentare:

  1. Als mir bewusst wurde, wie sehr meine Kindheit an meiner Depression beteiligt ist, bin ich auch erst mal erschrocken.
    Gleichzeitig hat mir das aber auch sehr geholfen zu wissen, was ich ändern kann - ich wünsche dir das Selbe: Dass du deine Muster erkennst und diese positiv verändern kannst!

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    1. Ich bin gut davor. Meine Muster kenne ich bereits, vielleicht aber noch nicht alle. Das Verändern dieser Muster in die richtige Richtung ist der lange, steinige Weg. Aber die Mühe lohnt sich. :)

      Liebe Grüße,
      Any

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    2. Das freut mich wirklich für dich!

      Stimmt, der Weg ist nicht einfach, aber am Ende wird man belohnt :-)

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