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Samstag, 20. Juli 2013

Diagnose Depression – und nun?

Die Diagnose Depression kommt meistens überraschend. Bevor man zum Arzt geht, denkt man vielleicht nur, dass es einem zurzeit nicht gut geht. Oft geht man auch aufgrund anderer Beschwerden zum Arzt, der einem dann erklärt, dass die Ursache dieser Beschwerden nicht körperlich, sondern seelisch ist. 

Ich selber bin von einem Angehörigen zum Arzt geschickt worden, der erst kurz vor mir die gleiche Diagnose erhalten hatte und danach bei mir ähnliche Symptome feststellte. Ich selber verstand nicht, wie man darauf kam, dass ich ebenfalls an Depressionen erkrankt sei. Ich war doch so wie immer. Aber anscheinend war dieses „wie immer“ schon immer die Depression gewesen. 


Nachdem ich meine Diagnose erhielt, glaubte ich noch lange nicht daran, dass die Ärzte recht hatten. Ich war überzeugt, dass sie sich irrten, spielte aber „das Spielchen“ mit. Ich ging in die Therapie und redete auch über mich und mein Leben. Aber der Sinn erschloss sich mir nicht. Erst nach und nach, nachdem ich mich intensiver mit dem Thema Depression beschäftigt habe, wurde mir klar, was Depressionen sind und dass ich wirklich an ihnen litt. Von da an konnte ich mich viel besser auf die Therapien einlassen und mich und mein vergangenes Verhalten viel besser verstehen. 

Meiner Meinung nach ist es das wichtigste, dass man sich bewusst macht, wer man ist, welche große Rolle die Depression auch schon vor der Diagnose gespielt hat und ein Gespür dafür zu bekommen, wie man in bestimmten Situationen reagiert. Man muss sich besser kennen lernen um gegen die Depression anzugehen, bzw. zu lernen mit ihr umzugehen. 

Auf sich selbst zu hören, „Nein“ zu sagen, wenn man etwas nicht machen möchte, seine Bedürfnisse mitteilen, ist etwas, was depressive Menschen lernen sollten. Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung Genesung.

Die Depression ist eine lange Reise, die man alleine angetreten hat. Aber man sollte sie nicht alleine beenden. Ohne jemanden, der einen beisteht, ist es schwer den Kopf überm Wasser zu halten. Ich selber bekomme keine Unterstützung aus meiner Familie. Die wenigen Freunde, die ich habe, können mich auch nicht verstehen, wenngleich sie sich Mühe geben. Aber ich weiß, dass sie dennoch an meiner Seite sind. Sie unterstützen mich, wo sie können und ich versuche ihnen das von meiner Erkrankung mitzuteilen, mit dem sie umgehen können. Beide Seiten brauchen viel Geduld und Verständnis. Ich selber bin gespannt, wie es in der Hinsicht weiter gehen wird. 

Wie habt ihr auf die Diagnose Depression reagiert? Habt ihr jemanden an eurer Seite, sei es Familie, Freunde oder Therapeuten?

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