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Dienstag, 13. Mai 2014

Therapie: Ein Schritt in die richtige Richtung

Warum? 

Als ich das erste Mal gesagt bekommen habe, dass mir eine Therapie gut bekommen würde, war ich geschockt und empört. Ich? Eine Therapie? Warum denn das? Wie kommt man bloß auf diese dämliche Idee? In die Therapie gehen doch nur Leute, die ihr Leben nicht mehr auf die Reihe bekommen. Leute, die wahrscheinlich den ganzen Tag auf den Boden in der Ecke sitzen und sich hin und her wiegen….oder etwa nicht?

Bei den Gedanken eine Therapie zu machen wurde mir sehr unwohl und ich zweifelte an mir und an dem Verstand meiner Freunde und meiner Ärzte, die mir eine Therapie nahe legten. Aber ich ging, trotz meiner Bedenken, in eine ambulante und später sogar in eine stationäre und eine teilstationäre Therapie, da es ja einen Grund für diverse Aussagen zu meiner Gesundheit geben musste. Und tatsächlich waren die Therapien nicht so schlimm, wie ich gedacht habe. Sogar im Gegenteil. Das erste Mal in meinem Leben, ging es wirklich um MICH. Es ging darum, wie es mir geht und warum es mir so geht, was mich beschäftigt und warum es mich beschäftigt. Ich lernte im Laufe der Zeit meine Bedürfnisse wahr und ernst zu nehmen und sie besser durchzusetzen. Ich lernte andere Menschen kennen, die ähnliche Krankheitsbilder und Probleme hatten und ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich und ich nicht alleine mit den Gefühlen der Hilflosigkeit und Scham war.

Ich lernte das alles nicht sofort, denn ich wollte zunächst nicht wahr haben, dass etwas mit mir nicht stimmt. Aber nach und nach, vieles nach längerer Zeit, wurden mir meine Probleme bewusst. Nachdem ich durch die Therapie erkannt hatte, dass es mir nicht gut geht und es in Ordnung ist, nicht in das optimale Bild der Gesellschaft zu passen, konnte ich mich wirklich auf die Therapie konzentrieren und Fortschritte machen. Auch diese waren mit zunächst nicht bewusst. Mit der Zeit sind mir dann aber doch kleine Fortschritte aufgefallen und ich bin stolz, dass ich es so weit geschafft habe. Und ich weiß, dass ich das nicht ohne vernünftige Therapien geschafft hätte. Daher kann ich nur Jedem raten, der bereits weiß, dass er ein psychisches Problem hat oder meint, eins zu haben, sich nicht gegen eine Therapie zu verschließen, auch wenn es zunächst beängstigend und fremd erscheint. Denn nur der, der etwas an seiner Situation ändern will und handelt, kann wirklich etwas ändern.

Die berühmte Couch

Wie?

Es gibt mehrere Therapiearten, die individuell von den Ärzten ausgesucht werden, um eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. Da Depressionen verschiedene Ursachen haben und noch sehr rätselhaft sind, kann es sein, dass man mehrere Therapien ausprobieren muss, um die Richtige für sich zu finden. Zu schnell mit einer Therapie aufzuhören ist aber nicht sinnvoll, denn oft muss man sich mit seinem Therapeuten erst einspielen und Vertrauen gewinnen, bevor man merklich Fortschritte macht.

Hier nun einige Therapiearten:

Tiefenpsychologie:
In der Tiefenpsychologie liegt der Schwerpunkt auf der Analyse der unbewussten inneren Konflikte, die durch negative Erfahrungen in der Kindheit entstanden sind. Diese Konflikte werden bewusst gemacht und sollen dadurch, dass der Patient sie wiederholt durchlebt, aufgelöst werden. Ziel ist es, die Motive eines Menschen in der Tiefe unterhalb des bewussten Erlebens, Denkens, Fühlens und Verhaltens zu erkennen und zu verstehen. Außerdem wird bei dieser Therapieform auf die aktuellen sozialen Beziehungen eingegangen.

Verhaltenstherapie:
Die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie ist in wissenschaftlichen Untersuchungen bisher am besten belegt. Die Verhaltenstherapie sieht in den depressiven Störungen den Ausdruck fehlgeleiteter Lernprozesse. Fehlende positive Bestärkung führt zu erlernten Ohnmacht und Anpassung und so zu stagnierenden Weiterentwicklung. Die Behandlung in der Verhaltenstherapie sieht einen Aufbau einer geregelteren Tagesstruktur vor, in die bewusst angenehme Aktivitäten, aber auch Pflichten eingebaut werden. Dies hilft den Betroffenen, sich weniger zurückzuziehen und wieder positive Erfahrungen zu machen. Dann ist der Abbau negativer Denkmuster über sich selbst und die Umwelt wichtig. Und anschließend werden die einseitigen Sichtweisen systematisch überprüft und schließlich durch angemessenere, realistischere Denkweisen ersetzt.

Patienten mit Depression haben häufig Schwierigkeiten Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und beizubehalten. Daher üben die Patienten in Rollenspielen, mit anderen in Kontakt zu treten, aber auch, eigene Wünsche und Meinungen selbstsicherer zu vertreten. Am Ende der Therapie geht es dann darum, den Therapieerfolg zu stabilisieren und Strategien zu erlernen, um Rückfällen vorzubeugen bzw. beim ersten Wiederauftreten von Symptomen rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Gruppentherapie:
Bei der Gruppentherapie behandelt der Psychotherapeut die gesamte Gruppe und wendet sich nur in Ausnahmefällen an den Einzelnen. Eine Gruppe besteht idealerweise aus 5 bis 10 Teilnehmern. Es ist wichtig, dass der Patient sich mit der Gruppe austauscht und sich selbst als Teil der Gruppe sieht und über sich und die Gruppe nachdenkt.

Gesprächstherapie:
In der Gesprächstherapie nimmt der Therapeut eine einfühlsame, wertschätzende Haltung ein, die es dem Patienten erleichtern soll, eigene Gefühle, Wünsche und Ziele zu erkennen und selbstbestimmt eine Lösung für seine Schwierigkeiten zu entwickeln. 

(Die Kosten müssen vom Patienten selbst getragen werden.)

Gestalttherapie:
In der Gestalttherapie geht es darum, dass der Patient seine Gefühle und Verhaltensweisen bewusster wahrnimmt. Dabei stehen die Arbeit an konkreten zwischenmenschlichen Situationen und die Beziehung zwischen Therapeut und Patient im Mittelpunkt der Therapie.
(Die Kosten müssen vom Patienten selbst getragen werden.)

Systemische Therapie:
In der systemischen Therapie werden seelische Erkrankungen als Ausdruck von Störungen des jeweiligen Systems (z.B. der Familie, Freunde, Arbeitskollegen) verstanden, in das der Patient eingebettet ist. Der Therapeut hat die Aufgabe, die Sichtweise eines jeden einzelnen herauszufinden und die Konflikte, Gefühle, die Distanz bzw. Nähe sichtbar zu machen. Dieses sichtbar machen soll bewirken, dass sich der Patient mit seinem jeweiligen System (z.B. Familie) austauschen kann und somit die blockierenden Verhaltensmuster unterbrochen werden und ein verbessertes miteinander und eine verbesserte Kommunikation im System erreicht werden.

In der systemischen Therapie sind Ursache und Wirkung unlösbar miteinander verbunden, deshalb werden Änderungen nicht für den Einzelnen angestrebt, sondern für das ganze System des Patienten.

(Die Kosten müssen vom Patienten selbst getragen werden.)

Kunst-, Musik- und Bewegungstherapie:
Auch Kunst-, Musik- und Bewegungstherapien können vielen Betroffenen ergänzend zu Medikation und Psychotherapie helfen. Diese Therapieformen kommen vor allem im Rahmen einer stationären Behandlung zur Anwendung. Indem die Patienten zum Beispiel ein Bild malen, musizieren oder sich zur Musik bewegen, haben sie die Möglichkeit, ihre Gefühle, aber auch innere Bilder und Phantasien kreativ auszudrücken. Dies kann bei der Bewältigung negativer Gefühle oder Traumata helfen und zugleich eigene Ressourcen und positive Gefühle fördern.

(Die Kosten müssen teilweise vom Patienten selbst getragen werden.)

Quellen: http://www.psychologie-info.org, http://www.therapie.de, Buch: Depressionen überwinden von Stiftung Warentest

Wo?

Stationärer Aufenthalt: 
Einen stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik bedeutet, dass sich der Betroffene mindestens 4 Wochen durchgehend in der Klinik aufhält. Dort wird er von Montag bis Freitag mit Therapien und anderen Angeboten versorgt. Am Wochenende gibt es manchmal die Möglichkeit nach Hause zu fahren, was jedoch nicht empfohlen wird, da es eine Genesung verlangsamen kann. Der Patient soll die Zeit nutzen sich auf sich selbst zu konzentrieren und die Sorgen des Alltags zu vergessen.

Bei einem stationären Aufenthalt in einer Klinik gibt es in der Regel ein Mal in der Woche eine Einzeltherapiestunde und mehrere Gruppentherapien. Weiter gehören Bewegung und andere Freizeitaktivitäten wie Musik und Kunst sowie regelmäßige Mahlzeiten zum Programm. Geschlafen wird in der Klinik in Einzelzimmern. Manchmal werden jedoch gezielt mehrere Patienten in einem großen Zimmer untergebracht, was aber oft abhängig von der Krankheit ist.

Ein stationären Aufenthalt ist für diejenigen sinnvoll, die im Alltag nicht mehr zurecht kommen.

Einige Therapien können nur stationär erfolgen.

Teilstationärer Aufenthalt:
Zu dem teilstationären Aufenthalt zählt die Einrichtung der Tagesklinik. Dort finden tagsüber Therapien und Gruppenangebote statt. Der Patient geht von morgens bis nachmittags in die Einrichtung, nimmt Frühstück und Mittagessen zusammen mit anderen Patienten ein. Nach dem Programm hat der Patient noch die Möglichkeit sich um andere Angelegenheiten wie Haushalt und Behördengänge zu kümmern. So verliert er nicht ganz den Bezug zum Alltag.

Im Vordergrund der Einrichtung der Tagesklinik stehen oftmals die Gruppentherapien und –aktivitäten. Es werden, wie im stationären Aufenthalt, Bewegungs- und Ergotherapien sowie Gruppen- und Einzeltherapien angeboten.

Ein teilstationärer Aufenthalt ist für diejenigen sinnvoll, denen es schon besser geht, aber noch etwas Hilfe beim Bewältigen des Alltags benötigen.

Ambulante Therapie:
Bei der ambulanten Therapie trifft sich der Patient in der Regel einmal die Woche mit seinem Therapeuten. Dort werden, je nach Bedarf und Art der Therapie, aktuelle Probleme, Ursachen und Fortschritte besprochen.
 
Diese Art der Therapie ist sinnvoll für diejenigen, die im Alltag wieder besser klar kommen und evtl. wieder arbeiten können.

Wer sich wie und wo therapieren lässt, liegt an jedem selbst und an der Empfehlung des Arztes.

Was für Erfahrungen habt ihr mit Therapien gemacht und welche Therapien waren es?

1 Kommentar:

  1. Die Lösung für deine Depressionen ist Jesus - er kann dich davon freimachen, auch wenn dir das die Psychologen/Psychiater niemals sagen werden, aber es ist trotzdem die Wahrheit.

    Lies dir einmal folgende zwei Seiten durch: http://gesundelehre.tk/was-muss-ich-tun-um-gerettet-zu-werden

    http://gesundelehre.tk/grundlegende-lehren/neue-schoepfung

    Gruss

    Jesus: "Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht!" (Mt 11,28-30; Schlachterbibel 1951)

    "denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist." (Lk 19,10; Schlachterbibel 1951)

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